Die steigende Bedeutung von KI in der Übersetzungsbranche: Wie sich die Branche verändern wird – und wie nicht.

Während die Sorgen im Hinblick auf Inflation zunehmen, wächst die Begeisterung für künstliche Intelligenz. Da ist es nur verständlich, dass sich globale Marken fragen, welche Rolle künstliche Intelligenz (KI) bei Übersetzungen spielen kann.

Sprachdienstleister setzen in der Regel bei Übersetzungen auf eine von zwei Kombinationen: Übersetzer*in und Lektor*in oder Transkreator*in und Copyeditor (z. B. bei kurzen Werbetexten). Gleichzeitig wächst die Nachfrage der Kunden nach Übersetzungen, die „gut genug“ sind – sei es aus Zeitdruck, aus finanziellen Gründen oder weil die Übersetzung nur der Information dient.

Um sowohl Effizienz als auch Qualität zu gewährleisten, müssen Unternehmen mit Bedacht vorgehen und wissen, wann maschinelle Übersetzungen angebracht sind.

Was genau ist eine Maschinenübersetzung – und wie unterscheidet sie sich von einem kostenlosen Online-Übersetzer?

Die heutigen maschinellen Übersetzungssysteme (MT) verwenden Deep Learning-Methoden. Sie generieren die Übersetzung auf Grundlage der Wahrscheinlichkeit einer bestimmten Wortfolge. In der Regel beauftragen die Übersetzungsagenturen dann eine*n professionellen Lektor*in mit der Überprüfung und Bearbeitung der maschinell übersetzten Ergebnisse.

MT funktioniert am besten, wenn sie auf eine große Datenbank bestehender Übersetzungen zurückgreifen kann. Aus diesem Grund ist sie besonders gut für die Bereiche Recht, Medizin und Technik geeignet. Je umfangreicher die öffentlich zugänglichen Materialien werden, desto größer ist die Bandbreite der Inhalte, auf die MT-Engines zurückgreifen können. Das wiederum verbessert die Genauigkeit der Übersetzung – bis zu einem gewissen Grad. Im Gegensatz zu menschlichen Übersetzer*innen ist MT derzeit nicht in der Lage, Ausgangstexte wirklich zu verstehen, Zusammenhänge zu erkennen, Nachforschungen anzustellen oder umgangssprachliche Formulierungen zuverlässig zu übersetzen.

Craft verfügt über ein kostenpflichtiges Abonnement für eine eigene, vertrauliche maschinelle Übersetzungslösung. Dadurch sind die Daten Ihrer Marke von denen anderer Unternehmen getrennt und werden nicht an eine gemeinsame Cloud übertragen. (Bei einer kostenlosen Online-Übersetzung ist es daher immer am besten, vertrauliche Informationen und Kundendaten zu entfernen).

Die Arbeit von Übersetzer*innen und Transkreator*innen

Wir alle wachsen in einer oder mehreren Kulturen auf und haben eine Verbindung zu den Trends, der Popkultur und der Umgangssprache in den jeweiligen Kulturen.

Besonders Marketing- und Werbeinhalte müssen das Zielpublikum emotional ansprechen, um eine bestimmte Botschaft zu vermitteln. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um eine Kampagne für ein bestimmtes Land oder um eine globale Kampagne handelt. Lokalisierung ist für Marken zwar ein eher nachrangiger Aspekt, wer jedoch nicht bewusst an das globale Publikum denkt, zahlt am Ende möglicherweise drauf – immerhin sprechen weniger als 20 % der Internet-Benutzer*innen weltweit Englisch als Muttersprache.1

So gewährleisten Sie eine erstklassige Transkreation

Als Voraussetzung für eine Zusammenarbeit haben unsere mehr als 3.000 professionellen Übersetzer*innen und Transkreator*innen ihre Fachkompetenz und Erfahrung bei der Adaption von Texten für globale Marken unter Beweis gestellt. Unsere Projektmanager stellen den Texter*innen detaillierte Projektunterlagen für Marketinginhalte zur Verfügung, damit sie den Kontext, die strategischen Ziele, den Sprachstil und die Zielgruppen verstehen. Außerdem schlüsseln sie Wortspiele, Scherze, Verweise auf die Popkultur und umgangssprachliche Ausdrücke in den Originaltexten auf. So wird sichergestellt, dass unsere Texter*innen, die Muttersprachler*innen der jeweiligen Zielsprache sind, deren Bedeutung und Kontext vollständig verstehen.

Ein gutes Beispiel sind britisches Englisch und US-Englisch. Abgesehen von den bekannten Beispielen wie „elevator“ und „lift“, also den Wörtern für Aufzug, werden die beiden englischen Dialekte „durch eine gemeinsame Sprache getrennt“. Meiner Erfahrung nach sind meine Londoner Kolleg*innen in ihrem Schreibstil eher zurückhaltend, verglichen mit meinen Kolleg*innen hier in New York. Stellen Sie sich also die vielen Entscheidungen vor, die unsere Texter*innen treffen müssen, wenn sie zwischen zwei verschiedenen Sprachen, wie z. B. Englisch und Mandarin, übersetzen.

Empathie für die Zielgruppe

Die technische Entwicklung und die Pandemie haben in den letzten zwei Jahren zwar viele Grenzen verwischt, aber effektives Marketing bedeutet nach wie vor, sich in die Zielgruppe hineinzuversetzen. Dazu gehört, sich anzuhören, was die Zielgruppe zu sagen hat, um deren persönliche Erfahrung besser verstehen zu können.

Im Rahmen unserer kulturellen Beratung arbeiten wir mit Kreativteams zusammen, um Werbetexte zu verfassen, die leicht übertragbar sind und sich an verschiedene Länder anpassen lassen. Wir analysieren Kreativkonzepte im Vorfeld, damit wir Marken auf Wortspiele oder humoristische Elemente aufmerksam machen können, die zu stark an die Originalsprache oder -kultur gebunden sind. Gleichzeitig präsentieren wir Lösungen, die sich besser an die jeweilige Situation anpassen lassen. Über die reine Übersetzung hinaus arbeiten wir mit Ihnen partnerschaftlich und beraten Sie dabei, wie Sie Ihre Kunden auf der ganzen Welt erreichen können.

Fazit

  • Wenn Sie zeitlich oder finanziell in der Klemme stecken, sollten Sie das Post-Editing von Maschinenübersetzungen in Erwägung ziehen. Es eignet sich am besten für einfache Übersetzungen in den Bereichen Recht, Medizin und Technik und verbindet die Effizienz einer Maschinenübersetzung mit der menschlichen Komponente von Lektor*innen.
  • Bei Marketinginhalten lohnt es sich, in die Übersetzung und Transkreation durch professionelle Texter*innen zu investieren.
  • Setzen Sie im Rahmen globaler Kampagnen frühzeitig auf kulturelle Beratung. So kann die Aussage effektiv an die gewünschte Zielgruppe angepasst werden. Mit den richtigen Expert*innen zur rechten Zeit wird die Kampagne für das Zielpublikum attraktiver, was wiederum Ihren ROI erhöht.

Wir bei Craft arbeiten mit mehr als 3.000 Fachtexter*innen, die alle von erfahrenen Projektmanagern mit Sitz auf der ganzen Welt betreut werden. Wenn das interessant klingt, schreiben Sie uns eine Nachricht – wir helfen Ihnen gerne mit passenden Lösungen für Ihre Marke weiter.

  1. „Design für neue Internetnutzer*innen“ von John Yunker für Global by Design

 


Lisa Kawamoto ist in den USA in einem japanischsprachigen Haushalt aufgewachsen. Dabei hat sie sich schon immer für Sprachen interessiert: Sie hat Französisch, Spanisch und Mandarin als Fremdsprachen gelernt. Lisa strebt stets nach Spitzenleistungen, bildet sich leidenschaftlich gerne weiter und arbeitet sehr gut mit anderen im Team zusammen. Als Leiterin der Sprachabteilung von Craft North America ist sie verantwortlich für ein Team von Projektmanagern, die unter anderem mit Marken aus den Bereichen Beauty, Konsumgüter, E-Learning, Biowissenschaften und Technologie arbeiten.